Systemisches Arbeiten dreht sich um Beziehungen. Gregory Bateson, einer der Vordenker der Systemik, schreibt den wunderbaren (und wunderbar ironischen) Satz: „Als die Tiere ein größeres Gehirn entwickelten, machten sie an einem bestimmten Punkt der Evolution den Fehler, sich auf das Abenteuer Beziehung einzulassen.“
Ein „Fehler“ ist das insofern, als es ein unendliches Potential von Missverständnissen, Verstrickungen, Verwirrungen mit sich bringt. Ansonsten ist es natürlich vor allem eine Chance, oder die Eröffnung einer ganzen neuen Welt. Menschen als Beziehungswesen können gar nicht anders, als Positionen im interpersonellen Raum zu beziehen, ihre Fühler zu potentiellen oder altbekannten Beziehungspartnern auszustrecken und – befriedigt oder unbefriedigt – deren Resonanz einzuholen.
Leider sind Beziehungsverhältnisse, anders als Verhältnisse in der physikalischen Welt, nicht „hart“, objektiv messbar und sichtbar. Sie sind vielmehr weich, flüchtig, oft ungreifbar und schwer formulierbar. Systemik gibt einem dafür eine Sprache und hilft, Beziehungsgeschehen besser wahrzunehmen und bewusster zu gestalten.
Systemiker benutzen Methoden wie Versinnbildlichung von Beziehungsverhältnissen, Veranschaulichung von inneren Kräften, Verlangsamung und Verdichtung von Konversation, liebevolles Aufdecken und Unwirksammachen von destruktiven Moves, und viele andere mehr.